Tempodiät. Essen in der Nonstop-Gesellschaft

19. September - 20. September 2012 in Tutzing

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing

Highspeed-Internet, Express-Kassen, Nonstop-Flug; immer mehr kann in immer kürzerer Zeit erledigt werden; das knappe Gut "Zeit" wird möglichst ökonomisch eingeteilt, Zeitmanagement scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Denn in unserer modernen multilokalen Gesellschaft gelten Geschwindigkeit und Effizienz als Vorteil – und machen auch vor der Ernährung nicht Halt: Die Zeit für die Nahrungszubereitung kann heute auf ein Minimum beschränkt werden, alles ist überall und schnell verfügbar. Flexibilität und Individualität bestimmen unser Leben und unser Essverhalten. Doch was bedeuten diese Entwicklungen für unsere Esskultur? Kann „Nonstop und immer alles auf einmal“ mit einem gesunden Essen in Einklang gebracht werden? Was sind die Vorteile, was die Nachteile? Diese Fragen diskutierten die rund 130 Teilnehmer am 19. und 20. September 2012 auf dem 16. Heidelberger Ernährungsforum, das in Kooperation mit der Zeitakademie des Tutzinger Projekts „Ökologie der Zeit“ stattfand.

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Der Begriff Ernährungsumgebungen findet aktuell in der Debatte um eine zukunftsfähige und planetar gesunde Ernährungsweise in den Industriestaaten große Beachtung. Die Forderungen und Empfehlungen in wissenschaftlichen Gutachten und ähnlichen Papieren, die sich an die zuständigen Organe bzw. politischen Verantwortlichen richten, legen einen Schwerpunkt darauf. Was sich hinter dem umfassenden Charakter des Begriffes verbirgt, lässt Fragen offen. Auch, weil die normativen dichotomen Bewertungen von Ernährungsumgebungen wie "gesund", "nachhaltig oder "fair" vs. "ungesund", "nicht nachhaltig", "unfair", zu unterschiedlichen Auslegungen des Begriffs führen können. Um zielführende Konzepte für die Transformation des Ernährungssystems mit einer planetar gesunden Ausrichtung zu entwickeln, hilft es, ein adäquates Modell für Ernährungsumgebungen zu entwerfen, das interdisziplinär-wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Den Prozess dazu möchte das 26. Heidelberger Ernährungsforum anstoßen und begleiten.

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Anlässlich des Jubiläums feiert die Dr. Rainer Wild-Stiftung den Stifter und die Menschen, die am Erreichten mitgewirkt haben und würdigt damit den Erfolg der letzten drei Jahrzehnte. Doch der Blick zurück oder gar das Schwelgen in der Vergangenheit fallen schwer, wenn gegenwärtige Ereignisse vollste Aufmerksam-keit einfordern. Die Auswirkungen des Fortschritts im Gestern werden hierzulande zunehmend Gegenstand wissenschaftlicher Diskurse und mit ihnen das Fundament des Wohlstandes. Weil das aktuelle Geschehen eng mit der Ernährungsweise der Industriestaaten verbunden ist, steht das „Normal“ deutscher Esskultur genauso in Frage wie die bis dato etablierten Verständnisse von gesunder Ernährung.

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Das Wissen, die Möglichkeiten und der Wunsch, genussvoll sowie nachhaltig zu essen und zu trinken sind grenzenlos komplexe Geschehen, denen weder zeitliche noch räumliche Grenzen gesetzt sind. Im Gegensatz dazu ist das individuelle Handeln sehr wohl begrenzt. Aus all dem ergeben sich für die Menschen weltweit sehr unterschiedliche Lebensentwürfe, Ernährungsrealitäten und damit verbundene Gesundheitschancen. Food Well-Being unternimmt den Versuch, dieses Kontinuum einer subjektiven sowie objektiven Bewertung der physischen, emotionalen, sozialen, intellektuellen, spirituellen und selbstbestimmten Beziehung von Menschen zu Essen und Trinken zu beschreiben.

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