Heidelberger Ernährungsforum

Seit 1993 organisiert die Dr. Rainer Wild-Stiftung regelmäßig das Heidelberger Ernährungsforum.

29. Heidelberger Ernährungsforum | 06. und 07. November 2025 | Heidelberg

Wissen. Macht. Ernährung.

Ernährungskommunikation im Spannungsfeld von Information und Einfluss

Früher gaben Expert*innen den Ton in Ernährungsfragen an, heute prägen soziale Medien den Diskurs. Wissen ist zwar frei zugänglich, doch nicht immer verlässlich. Algorithmen bevorzugen Inhalte, die Aufmerksamkeit erzeugen – oft zulasten der Verlässlichkeit oder Differenzierung. Das Ergebnis sind vereinfachte Botschaften und wachsende Polarisierung, die sich oft mit zielgerichteten Zuspitzungen und Fake News vermischen. Orientierung fällt schwer, Vertrauen in die Wissenschaft schwindet. Gleichzeitig wird nicht nur Ernährung aus der Systemperspektive immer komplexer, sondern auch die Gesellschaft vielfältiger – und damit wächst auch die Anforderung an eine verständliche, alltagstaugliche Kommunikation.

 

Das 29. Heidelberger Ernährungsforum widmet sich deshalb der Frage, wie gute Ernährungskommunikation Brücken schlagen kann – zwischen Forschung und Alltag, zwischen Wissen und Handeln. Wir möchten diskutieren, wie Mythen und Halbwahrheiten entstehen, welche Folgen unausgesprochene Zuschreibungen haben und welche Rolle Social Media im Dialog spielt. Zur Sprache kommen ebenfalls Vertrauen und Misstrauen in die Lebensmittelindustrie, die Kraft klarer Empfehlungen sowie das Spannungsfeld zwischen Fachorganisationen und Influencer*innen.

 

Zum Ausklang des ersten Tages gibt es ein besonderes Highlight: Mit einem Ausflug in die fabelhafte Welt der Knödel eröffnet Hanni Rützler neue Perspektiven auf Ernährungskommunikation – und lädt ein, gemeinsam darüber nachzudenken, wie Zukunft kommuniziert werden kann.

 

Informationen zum Programm, den Referierenden und das Formular zur Anmeldung finden Sie unter dem folgenden Link: Anmeldung 29. Heidelberger Ernährungsforum

Foren-Übersicht

 

Geburtenrückgang, Rentenlücke und Wertewandel – für die Gesellschaft sind gesunde Kinder wertvoller denn je. Deshalb stehen die Kleinen auch in den Diskursen um eine gesunde Ernährung wieder stärker im Fokus. Schon länger betrachten Medizin bzw. Primärprävention die frühe Kindheit als Phase besonderer Chancen, aber auch Risiken. Mit Blick auf die Häufigkeiten nicht übertragbarer Erkrankungen und die damit verbundenen ökonomischen Belastungen lautet das Credo der Wissenschaft: so früh wie möglich vorbeugen!

 

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Multiple Krisen erfordern die Neuausrichtung des gesamten Ernährungssystems hin zu einer neuen, nachhaltigeren Esskultur. Auf diesem Weg liegt der Fokus oft auf Kausalitäten und Verursachern. Narrative von „der Normalbevölkerung“ oder „den Fertigprodukten“ scheitern, weil Sie die Vielfalt der Ernährungsumgebungen und damit die der Menschen nicht abbilden. Es ist an der Zeit den Fokus auf die Umsetzung auszuweiten. Um sich dem zu nähern, braucht es viele weitere Perspektiven, die das  27. Ernährungsforum einholt und zusammenführt.

 

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Online

Der Begriff Ernährungsumgebungen findet aktuell in der Debatte um eine zukunftsfähige und planetar gesunde Ernährungsweise in den Industriestaaten große Beachtung. Die Forderungen und Empfehlungen in wissenschaftlichen Gutachten und ähnlichen Papieren, die sich an die zuständigen Organe bzw. politischen Verantwortlichen richten, legen einen Schwerpunkt darauf. Was sich hinter dem umfassenden Charakter des Begriffes verbirgt, lässt Fragen offen. Auch, weil die normativen dichotomen Bewertungen von Ernährungsumgebungen wie "gesund", "nachhaltig oder "fair" vs. "ungesund", "nicht nachhaltig", "unfair", zu unterschiedlichen Auslegungen des Begriffs führen können. Um zielführende Konzepte für die Transformation des Ernährungssystems mit einer planetar gesunden Ausrichtung zu entwickeln, hilft es, ein adäquates Modell für Ernährungsumgebungen zu entwerfen, das interdisziplinär-wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Den Prozess dazu möchte das 26. Heidelberger Ernährungsforum anstoßen und begleiten.

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