Proteine - Zwischen Mangel und Überfluss
15. - 16. November 2019 in Heidelberg

Die Stoffklasse der Proteine genießt sowohl in den Medien, als auch in der Wissenschaft höchste Aufmerksamkeit. Kein Nährstoff scheint aus Verbrauchersicht wichtiger, gesünder oder effektvoller. In Fachkreisen ist die Debatte hingegen weitaus differenzierter und kontroverser.
Welche Rolle spielt unsere Kultur, unsere Psyche oder die Historie in der Beurteilung der Proteine? Die Geschichte der Proteinaufnahme beginnt parallel zur Menschheitsgeschichte und ihre Bedeutung für die Gesellschaft hat seitdem viele Wandlungen erlebt. Mal war die Ressource knapp, mal im Überfluss verfügbar. Heute leben wir in einer Welt in welcher Proteinmangel- und Proteinüberfluss koexistieren.
Eine ausreichende Zufuhr von Nahrungsprotein ist vor dem Hintergrund des Bedarfes an unentbehrlichen Aminosäuren lebensnotwendig. Im Klinischen Alltag und im Alter kann auch in industrialisierten Gesellschaften die Situation einer Unterversorgung mit Proteinen durch mangelnde Zufuhr oder durch krankheitsbedingte Stoffwechselstörungen auftreten. Darüber hinaus besteht vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung die globale Herausforderung wie man die Population mit diesen essentiellen Nahrungsmitteln versorgen kann. Ist tierisches Protein unter Nachhaltigkeitsaspekten noch zeitgemäß? Welches Potenzial bieten alternative Proteinquellen.
Beim diesjährigen Heidelberg Ernährungsforum zum Thema Proteine, sollen deren Bedeutung für die Gesundheit des Menschen kritisch hinterfragt und wissenschaftlich fundiert diskutiert werden.
Bildnachweis: (c) Adobe Stock/akvafoto2012
Foren-Übersicht
28. Heidelberger Ernährungsforum - Die ersten 1000 Tage Frühstart in eine gesunde Ernährung - Perspektiven und Positionen
Geburtenrückgang, Rentenlücke und Wertewandel – für die Gesellschaft sind gesunde Kinder wertvoller denn je. Deshalb stehen die Kleinen auch in den Diskursen um eine gesunde Ernährung wieder stärker im Fokus. Schon länger betrachten Medizin bzw. Primärprävention die frühe Kindheit als Phase besonderer Chancen, aber auch Risiken. Mit Blick auf die Häufigkeiten nicht übertragbarer Erkrankungen und die damit verbundenen ökonomischen Belastungen lautet das Credo der Wissenschaft: so früh wie möglich vorbeugen!
27. Heidelberger Ernährungsforum - Mehrheiten und Wahrheiten - Gewissheit im Ernährungskontext
Multiple Krisen erfordern die Neuausrichtung des gesamten Ernährungssystems hin zu einer neuen, nachhaltigeren Esskultur. Auf diesem Weg liegt der Fokus oft auf Kausalitäten und Verursachern. Narrative von „der Normalbevölkerung“ oder „den Fertigprodukten“ scheitern, weil Sie die Vielfalt der Ernährungsumgebungen und damit die der Menschen nicht abbilden. Es ist an der Zeit den Fokus auf die Umsetzung auszuweiten. Um sich dem zu nähern, braucht es viele weitere Perspektiven, die das 27. Ernährungsforum einholt und zusammenführt.
26. Heidelberger Ernährungsforum - Ernährungsumgebungen - Essen, Ernährung, Praktiken
Online
Der Begriff Ernährungsumgebungen findet aktuell in der Debatte um eine zukunftsfähige und planetar gesunde Ernährungsweise in den Industriestaaten große Beachtung. Die Forderungen und Empfehlungen in wissenschaftlichen Gutachten und ähnlichen Papieren, die sich an die zuständigen Organe bzw. politischen Verantwortlichen richten, legen einen Schwerpunkt darauf. Was sich hinter dem umfassenden Charakter des Begriffes verbirgt, lässt Fragen offen. Auch, weil die normativen dichotomen Bewertungen von Ernährungsumgebungen wie "gesund", "nachhaltig oder "fair" vs. "ungesund", "nicht nachhaltig", "unfair", zu unterschiedlichen Auslegungen des Begriffs führen können. Um zielführende Konzepte für die Transformation des Ernährungssystems mit einer planetar gesunden Ausrichtung zu entwickeln, hilft es, ein adäquates Modell für Ernährungsumgebungen zu entwerfen, das interdisziplinär-wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Den Prozess dazu möchte das 26. Heidelberger Ernährungsforum anstoßen und begleiten.