Biografisches Lernen und Essverhalten

In Kooperation mit dem Berufsverband Oecotrophologie e.V.
16. - 17. Oktober 2015

Die eigenen Erfahrungen mit dem Essen in Kindheit, Jugend und auch im Erwachsenenalter haben einen stärkeren Einfluss auf das Essverhalten als vielleicht auf den ersten Blick zu erwarten wäre. So lassen sich besondere Vorlieben und Abneigungen meist biografisch begründen. Auch "Glaubenssätze" oder Denkmuster, wie "Gemüse schmeckt fad" oder "Ich brauche morgens meinen Kaffee" haben ihre Wurzeln oft in persönlichen Erlebnissen.

Um das Ernährungsverhalten des Einzelnen zu verstehen, muss die Ernährungsberatung deshalb auch immer wieder biografische Zusammenhänge und Hintergründe berücksichtigen. Dafür wendet man heute Techniken der sogenannten Biografiearbeit an, die dazu dienen, eigene Vorlieben und Abneigungen zu verstehen und das eigene Verhalten mit Bezug auf die eigene Vergangenheit zu reflektieren. Berater und Klient gehen dabei gemeinsam Erlebnissen und Verhaltensmustern nach, die einen Bezug zum aktuellen Ernährungsverhalten haben. Auf dieser Basis werden Ansatzpunkte für Verhaltensänderungen aufgedeckt und konkret geplant.

Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms des Berufsverbandes Oecotrophologie veranstaltet die Dr. Rainer Wild-Stiftung seit 2010 regelmäßig Seminare zum Thema Essbiografie. Theorie- und Praxismodule geben Einblicke in die Bedeutung und Anwendung der Biografiearbeit mit dem Ziel, ein erweitertes Verständnis für soziokulturelle Einflussfaktoren auf das Ernährungshandeln zu schaffen, die persönliche Essbiografie zu reflektieren und die Lernwege anderer besser zu verstehen.

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