Essen in der Schule – Essalltag als Bildungschance

Quelle: Dr. Rainer Wild-Stiftung

 

Ernährung und Essen im schulischen Alltag sind weitaus mehr als qualitativ hochwertige leckere Speisen. Mit diesem Anliegen beschäftigten sich am 21. und 22. Februar 2020 über 150 ExpertInnen und StudentInnen im Conference Center der Dr. Rainer Wild Holding in Heidelberg. Eingeladen hatte der fachdidaktische Verband „Haushalt in Bildung und Forschung e.V.“ (HaBiFo) in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Dr. Rainer Wild-Stiftung zur gemeinsam ausgerichteten Jahrestagung des Verbandes unter dem Titel „Essen im Lern- und Lebensort Schule – Chancen und Herausforderungen für die Fachdidaktik“.

Mit einem mehrdimensionalen Blick auf die Gestaltung von Essen in der Schule als gelebte bzw. informelle Ernährungs- und Verbraucherbildung widmeten sich die TeilnehmerInnen, die aus allen Teilen Deutschlands, aus Österreich und der Schweiz anreisten, der Bestandsaufnahme und Positionsbestimmung zum Essen in der Schule aus fachdidaktischer Perspektive. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Essalltag an Schulen wurde zunächst deren generelle Rolle für die Ernährungsbildung erörtert. In diesem Verständnis wird Schule sowohl als Lern- als auch als Lebensort verstanden. Dementsprechend fokussierten die Vorträge von WissenschaftlerInnen aus Heidelberg, Freiburg, Schwäbisch-Gmünd, Berlin, Fulda, Gießen und Münster zahlreiche der vielfältigen Aspekte, die derzeit Forschungsgegenstand im Spannungsfeld von Schulkultur, Fachdidaktik, Ernährungsforschung und Haushaltswissenschaft sind.

Das erste Highlight der Veranstaltung waren die engagierten und lebhaften Grußworte von Staatssekretärin Gurr-Hirsch MdL, Ministerialrätin Conrad und des Rektors der Pädagogischen Hochschule, Prof. Dr. Hunneke, die eindrücklich Motivation und Schaffenskraft aller Akteure in Politik und Lehre zum Ausdruck brachten. Sie bildeten den Auftakt zweier vielfältiger, innovativer und ergebnisreicher Tage. Neben Vorträgen und Foren mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie der Genuss- und Geschmacksbildung in der Schule (Dr. Karolin Höhl, Dr. Nicola Kluss), fand auch der wissenschaftliche Nachwuchs in einer Posterführung Gelegenheit, aktuelle wissenschaftliche Arbeiten vorzustellen und mit führenden ExpertInnen zu diskutieren.

Ein weiteres Highlight stellte die Exkursion zur Servicegesellschaft Nordbaden mbH des Psychiatrischen Landeszentrums in Wiesloch dar, die zahlreiche Schulen mit Speisen in zertifizierter Qualität versorgt. Die Servicegesellschaft beeindruckte mit ihrem ausgesprochen breit angelegten Leistungsspektrum und der vorbildlichen Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Auch vermittelte die Exkursion, dass mithilfe eines professionellen Prozessmanagements kulinarische Höchstleistungen vollbracht werden können. Von den geschmacklichen Vorzügen konnten sich sämtliche TeilnehmerInnen überzeugen, da die Servicegesellschaft zur höchsten Zufriedenheit aller für die Bewirtung der Veranstaltung verantwortlich war.  

Abschließend wurden die Ergebnisse der Foren sowie der Tagung am Samstagnachmittag von Prof. Angela Häußler und Prof. Katja Schneider zusammengefasst.

Die TeilnehmerInnen verließen die Tagung mit vielen Inspirationen für alle Sinne und werden die Ergebnisse der Tagung „Essen im Lern- und Lebensort Schule – Chancen und Herausforderungen für die Fachdidaktik“ innerhalb des Fachverbandes und in ihre Netzwerke weitertragen.

 

Der Verband „Haushalt in Bildung und Forschung e.V.“ besteht seit 1994 und ist eine bundesweit agierende fachdidaktische Gesellschaft für alle AkteurInnen im Feld der haushaltsbezogenen Bildung. Ziel der Mitglieder ist es, sich im Kontext einer Bildung für Lebensführung zu organisieren, auszutauschen und zu engagieren. Der Name des Verbands steht für Haushalt: Expertise zu Haushalts- und Lebensführung, Ernährung, Gesundheit und Verbraucherbildung, Bildung: Adaption und Integration relevanter wissenschaftlicher Ergebnisse, Erkenntnisse für Theorie und Praxis nachhaltiger haushalts-, ernährungs-, gesundheits- und verbraucherbezogener Bildungsprozesse und Forschung: Konzeption und  Implementation innovativer, praxisrelevanter Perspektiven haushalts-, ernährungs- und gesundheitswissenschaftlicher Forschungsprojekte. [www.habifo.de]

Die Dr. Rainer Wild-Stiftung ist eine der führenden Plattformen für den interdisziplinären, wissenschaftlichen Austausch zum Thema „Gesunde Ernährung“. Als operativ tätige, gemeinnützige und unabhängig agierende Stiftung zur Förderung von Forschung und Entwicklung gesunder Ernährung richtet sie sich an alle, die beruflich mit dem Thema Ernährung befasst sind. Sie entwickelt Formate für den Wissensaustausch und -transfer im Bereich Ernährung, initiiert Modellprojekte, publiziert Fachbeiträge und bietet fachbezogene Fort- und Weiterbildungen an. Die Dr. Rainer Wild-Stiftung wurde 1991 in Heidelberg von Prof. Dr. Rainer Wild gegründet. [www.gesunde-ernaehrung.org]

 

Tagungsprogramm

 

Zum Verband Haushalt in Bildung und Forschung e.V.

 

Quelle: Dr. Rainer Wild-Stiftung

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